Lange Zeit beherbergten die Räume der Galerie Oberwelt in Stuttgart
eine kleine Wäscherei. Ich versuche der Geschichte dieses Ortes
nachzuspüren, um ihm für kurze Zeit seine vergangene Funktion
zurückzugeben. Ich richte die Räume spärlich, aber funktional
ein und mache mit Handzetteln auf die Wiedereröffnung aufmerksam.
Eine Wäscherei hat die Funktion, Kleidungsstücke ihrer Gebrauchsspuren
zu entledigen. Der intime Geruch des Trägers wird zerstört.
Das Wäschestück verrät nach dem Akt der Reinigung nichts
mehr über seinen Besitzer.
In der Rolle der Waschfrau werde ich mit der Intimität eines Fremden
in Form eines „olfaktorischen Portraits“ konfrontiert. Der
neue Geruch, den ich wiederum der Wäsche über die Benutzung
meines Waschmittels gebe, kann sich noch in den Schränken meiner
Kunden ausbreiten und dadurch eine Erinnerung an mich und meine Arbeit
hervorrufen.
Im Rahmen von "Right Here Right Now"