Die österreichische Gruppe The Video Sisters wurde 1995 von Christina
Breitfuss, Erik Hable und Regina Steidl gegründet.
Ihre Identität als The Video Sisters ist eine fiktive. Sie inszenieren
sich als Kuenstlerinnen, Kuratorinnen, Architektinnen, Produktdesignerinnen,
Sozialarbeiterinnen, Marktschreierinnen. In assoziativ elaborierten
Konzepten gehen sie auf räumliche und situative Gegebenheiten ein
und bieten visuelle Lösungen an.
"Über die Oberwelträume, Fassade und Hinterhof hat die
Künstlergruppe ein bilderfrohes und feines Gespinst von intelligenten
Raumeingriffen mit surrealem Charakter gelegt, das zwei monumentale
Videoarbeiten einbettet.
Diese erzeugen mit üppiger Ausstattung, Masken und wiederum untereinander
verwobenen Spielfilm-artigen Sequenzen eine eigentümliche Spannung
um unheimliche Pathosformeln herum.
Mythisch verklärt erscheint in "Corpus Luteum" das Moment
der Gruppe, erzählt als ein Reigen von Geheimnisträgern, der
sich voller Inbrunst dem Entdecken, Erforschen, Erhalten, Verbrauchen
und Vergeuden einer weichen, fruchtbaren Lebensessenz verschreibt.
"Silex mille incendi" ist ein sinnliches, computeranimiertes
Videobild, das wie ein fetter alter Rubens eine Vielzahl wuselnder Performance-szenen
etabliert und wieder verschluckt. Die märchenartigen Figuren des
Tafelbildes leben ihr Leben im Bild, das zum dramatischen Aquarium wird."
Spontaner Eindruck: Peter Haury