(english) Michael Gompf arbeitet mit Videostills,
die bei seinen Kunstaktionen entstandenem Videomaterial entnommen wurden.
Eine performative Aktion in den Transmissionsschächten einer ehemaligen
Spinnerei wird die Basis für seine Installation aus tausenden von
Videostills in den Räumen der Oberwelt bilden.
Da diese Aktionen bewusst ohne Publikum abgelaufen sind, ist die Videoaufnahme
Teil der Aktion, und die zu ausgedehnten All-over-Strukturen arrangierten
Videostills werden zu einer originären Präsentationsform.
Die so entstehenden Fotoarbeiten zeigen Menschen an einem ungewöhnlichen
Ort, bei ungewöhnlichem Tun.
Der präzisere narrative Hintergrund bleibt dem Betrachter allerdings
verborgen, da er sich nur in der Zeit erschließen würde.
Ein vom Betrachter vermuteter Sinnzusammenhang wird durch die Montage
der Einzelbilder zu einer Hyperstruktur hintertrieben und in der Gesamtschau
auf etwas Ungleichzeitiges aufgelöst.
Dem Betrachter wird sein verinnerlichtes Wissen um das apparatische
der notwendigen Wahrnehmungstäuschung bewegter Bilder so augenfällig.
Die Gleichzeitigkeit dieser Bewegungsbilder irritiert die Konstruktion
von Sinn und überantwortet diese wieder dem Betrachter. Durch den
rätselhaften Charakter der Aktionen, die den Videos zugrunde liegen,
wird dies noch gesteigert.