(english) Der Apfel ist an allem Schuld - nicht
die Schlange, nicht Adam oder Eva! Das Aktionskollektiv des Mainzer
Kunstvereins Walpodenstraße 21 e.V. performt Gott und wird die
erbsündige Frucht höchstpersönlich in einer alttestamentarischen
Achterbahn der allerhochnotpeinlichsten Behandlung durch die Oberwelt
zentrifugieren und ihm in barbarischen Reinigungsritualen Klänge,
Säfte und skulpturale Extrakte abpressen. Ziel ist es, die Menschheit
in dem orgiastischen Happening endlich mit der Vertreibung aus dem Paradies
auszusöhnen und den Apfel reinzuwaschen.
Als Kulisse für den fruchtigen Exorzismus dient die Gruppenausstellung
"Von Wegen zum Paradies".Die Sehnsucht nach einem Leben im
Paradies zählt zu den ältesten Träumen der Menschheit.
Seit dem biblischen Bild seiner Vertreibung beschäftigt den Menschen
nichts mehr als die Vorstellung vom Garten Eden und die Anstrebung paradiesischer
Zustände im Dies- oder Jenseits. So unterschiedlich wie die Vorstellungen
vom angestrebten Ziel selbst, die von der Unsterblichkeit, ewiger Jugend
und Schönheit über eine gerechte Weltordnung bis hin zu den
Heilsversprechen selbsternannter "Einkaufsparadiese" reichen,
sind auch die Ideen vom Weg dorthin. Ist für die einen der Weg
schon das Ziel, begeben sich andere mit Hilfe von Meditationen auf die
Suche und wieder andere glauben durch die Anhäufung materieller
Reichtümer dem Paradies näher zu kommen. Die Mitglieder des
Mainzer Kunstvereins Walpodenstr. 21 e.V. und ihre Gäste haben
sich mit diesem Streben künstlerisch auseinander gesetzt und präsentieren
die Ergebnisse dieses Prozesses in einer "wegweisenden" Schilder-Ausstellung,
an der mehr als 30 Künstler beteiligt sind.
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