(english) Der inzwischen nach New york umgesiedelte
Ex-Berliner Jim Avignon kommt für seine 3te Ausstellung in der Galerie
Oberwelt nach Stuttgart.
Mess is more, so der leicht modifizerte Titel eines in Architekten-
und Designerkreisen sehr beliebten Dogmas, untersucht eine sich immer
wieder aufs neue jeglichen Ordnungssystemen verweigernde Welt und kann
als enthusiastisches Ja zu den Kräften der Entropie verstanden werden.
Jim Avignon, mag zwar als leichtfüßiger Gegenwartsbejaher
gelten, ihm ist aber trotzdem keine Krise fremd. Seine Protagonisten
spazieren meistens geradewegs ins Verderben oder kommen eben zurück
davon. Jim
beobachtet seine Umwelt, reduziert auf das Wesentliche und erzählt
in ungewöhnlichen Bildern davon. Modernes Leben, seltsam übersteigert,
um ein paar absurde Einfälle reicher und gesehen in einem Paralleluniversum,
in dem so gut wie alles zum Cartooncharacter werden kann.
In seiner unnachahmlichen und sofort wiedererkennbaren Bildsprache sorgen
kräftige Farben und dekorative Elemente für eine beinahe heitere
Grundstimmung, die dann wirkungsvoll mit dem düsteren Ausdruck
auf den oft maskenartigen Gesichtern kontrastiert. Die Kompositionen
sind ein Mash up aus cartooniger Figuration, expressionistischem Bildaufbau
und dominant aufs Bild gemalten Titeln. Die Motive selber berühren
die Realität mit einer Art radikal ruhigem philosophischem Touch.
Parallel zur Ausstellung erscheint beim Verlag Onkel und Onkel der Katalog
"Me and the Establishment" mit Postern und Flyern aus den
letzten 20 Jahren in 40 grossformatigen Drucken