Gudrun Partykas Werk pendelt zwischen meditativ suchenden Texturen ihrer sogenannten Seismografien und grotesken, figurativen Formfindungen, die oft einen erstaunt-zärtlichen Humor verkörpern.
Wer Gudrun Partyka gekannt hat, dem fällt es schwer, diese leichten Äußer-
ungen nicht als Lichtpunkte eines ungeschützten Blickwinkels zu sehen, aus
dem heraus sie den beängstigenden Aspekten unserer Existenz mit einem zerbrechlichen Sarkasmus begegnete.
Auch sieben Jahre nach dem Tod der Künstlerin stellt sich die Frage, inwieweit sich in den Arbeiten eine schamanische, berührende Tiefe vermittelt, die sich aus diesem Kontrast ergibt.
Hier liegt ein Schlüssel und Bindeglied zur Lyrik der Dichterin Gudrun Partyka, die offensichtlicher um schwerere Themen und Stimmungen kreist.
Gudrun Partyka ist es nicht gelungen, ihre frühen Erfolge in eine dauerhafte,
kraftvolle Karriere umzusetzen. Was sie stattdessen geschaffen hat, eröffnet einen authentischen Raum für ein Bewusstsein, das das Leben in der Nähe seiner prekären Qualität findet.
Eröffnung: Freitag, 9. November, 20.00 Uhr
Ausstellung bis Montag, 2. Dezember
Besichtigung Mo. 21.30 bis 24.00 Uhr u.n.V. unter 0711-650067

Stuttgarter Zeitung