Oberwelt e.V.
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Sieger der Veranstaltung: Bartgewicht: 20.07 g

















Hautbereiche, gezeichnet

Wunschwimper, vom Finger zu blasen

gekochtes Haar

Körperabdrücke

Zeichnung auf Transparentpapier





Bartrait

Claudia Vogel


(english) In der Ausstellung „Bartrait“ geht’s um Körperlichkeit, um Körperkult und Haarige Geschichten.

Jeweils im Herbst findet in der Innerschweiz eine Veranstaltung statt: Die mit gebührendem Ernst durchgeführte, typisch schweizerische Tradition der „Bartabhauete“ , wo sich rasierwillige Bartträger einfinden (dieses Jahr 44!) und der schwerste Bart, akribisch gewogen, gewinnt - je nachdem ein Kalb, ein Rind, oder eine Sau.

Im Jahr 2013 war Claudia Vogel am Anlass im Herbst mit dabei und hat danach 44 Bärte und die dazugehörigen Portraitbilder mit ins Atelier genommen. Die abgeschnittenen Bärte wurden weiterverarbeitet und werden als Installation im Raum mit dem dazugehörigen (rasierten) Portrait gezeigt. Zudem werden Körperbilder - Zeichnungen - und kleinere Objekte zu sehen sein.

Bärte sind mehr als Haare im Gesicht. Sie transportieren auch Botschaften und werden von Menschen in unserem Kulturkreis je nach Form, Situation und Kontext verschieden gelesen und interpretiert. Seit einigen Jahren gelten die trendigen, wohlgepflegten Bärte von George Clooney und Co. als Ausdruck von Coolness und Smartheit.

Über eine eigene, lange Tradition des Barttragens verfügen die Sennen und Hirten in den Schweizer Bergen, denn es gibt im Alpsommer wichtigeres zu tun als die Barthaare zu stutzen. Mit entsprechend wildem Aussehen präsentier(t)en sich viele von ihnen bei der Rückkehr ins Tal.

An der Schnittstelle von Individuum und Öffentlichkeit wächst das Haar. Haare als Material zu verwenden, kann verunsichern oder befremden, sie berühren das Thema Körperlichkeit und Individualität. Haare sind nicht nur im Sprachgebrauch häufig vorhanden, sondern sind auch je nach Kontext der Begegnung unterschiedlich zu deuten. Ein Haar in der Suppe findet jeder eklig, aber schönes, langes Kopfhaar wird mit viel erotischem Potential in Verbindung gebracht.

Auch die anderen Arbeiten haben die Körperlichkeit zum Thema.

Eröffnung Freitag, 26. September 2014, 19.00 Uhr

Besichtigung bis 13. Oktober 2014
Mo. 21.30 bis 24.00 Uhr u.n.V. unter Tel. 0178-1331135






Claudia Vogel

bartrait

The exhibition “Bartrait” (‘Bart’ is German for beard, ‘trait’ is from portrait) explores aspects of physicality, body cult and hairy stories.

Every autumn in Central Switzerland a very typical Swiss tradition takes place: the “Bartabhauete”. On this (very serious) occasion bearded men get together to shave (this year 44!). The heaviest beard, meticulously weighed, wins either a calf, a cow or a sow.

In 2013, Claudia Vogel visited the autumn event and subsequently took 44 beards and matching portraits back to her studio with her. The shaved-off beards were further processed and will be exhibited in an installation together with the matching (shaven) portraits. Additionally, she will show body images – drawings – and small objects.

Beards are more than just facial hair. They also convey messages and are read and interpreted differently in our culture depending on shape, situation and context. For some years now, the trendy, well-kept beards of George Clooney and Co. are considered to be an expression of coolness and smartness.

The dairymen and shepherds of the Swiss alps have their own long tradition of wearing beards, for there are more important things to do in the Alpine summer than trimming whiskers. Accordingly many of them return(ed) to the valley looking particularly wild.

Hair grows at the interface between the individual and the public. Using hair as a material can unsettle or alienate, it touches on the topic of physicality and individuality. Hair is not only commonly used in language but can also be interpreted very differently depending on the context in which it is encountered. Everybody finds a hair in their soup disgusting, however beautiful long hair is associated with erotic potential.

The other works in the exhibition also deal with the topic of physicality.

Opening: Friday 26th September 2014, 7pm
Exhibition till 13th October 2014
Opening hours: Mondays 9.30pm till midnight and by appointment (ph: 0178-1331135)



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