(english)Das Exotische - bisher Begriff für einen
eurozentrisch geprägten, schwärmerischen Blick auf ferne Welten -
hat im 21. Jahrhundert eine neue globale Bedeutung bekommen. Exotisches
begegnet jedem Menschen fast überall auf der Welt im täglichen Leben
auf diverse Art, sei es in Form von Menschen, Waren, in Kulinarischem,
Musik, Bildern, Gerüchen, in den Medien, den Wissenschaften, der Medizin
etc. Heute sind künstliche Exotik-Erlebniswelten ein massgeblicher
Faktor der Unterhaltungs- und Kulturindustrie in aller Welt. Tourismus
dient als Ritual kultureller Grenzsetzungen und gegenseitiger "Exotisierung“.
Seit 2004 haben Christine Falk und Alfred Banze mehrere internationale
Kunst- und Kulturaustauschprojekte realisiert, die sie vor Ort immer
wieder in völlig fremde Kulturen eintauchen ließen. Die dadurch ausgelösten
Lernprozesse gaben den Anstoß für die Entwicklung von partizipativen
Projekten, die sie in Berlin mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen
und Senioren realisierten. Diese Erweiterung der Wahrnehmung hat letztlich
eine Veränderung in der Kunst von Christine Falk bewirkt, weg vom
Narrativen hin zu starker Reduktion, ein Spiel, eine Balance mit Farben,
Formen und Texturen, Malerei zwischen Realität und Abstraktion. Auch
thematische Installationen entstehen. Die medialen Installationen
und Zeichnungen von Alfred Banze sind poetische Bedeutungsräume, Wunderkammern
des Unbeabsichtigten. Für ihn sind Schreiben, Zeichnen und Musizieren
wie Kinder der gleichen Idee: der direkten Notation eines Einfalls,
einer Stimmung, im Moment ihres Entstehens.
Vor zwei Jahren realisierten Christine Falk & Alfred Banze in
Bangkok und Berlin die Ausstellung „Exotika 2013“, mit Gästen aus
Thailand, China, Frankreich, R.D. Congo, Tahiti, USA und Deutschland,
mit Workshops, Talks und Performances. In der Oberwelt in Stuttgart
reflektieren die beiden ihr Projekt, sie zeigen dazu neue Arbeiten
und stellen in einem Performance-Vortrag ihre Fragestellungen und
Ergebnisse vor.
Eröffnung mit einem Performance-Vortrag
Freitag, 24. Juli, 19.00 Uhr
Ausstellung bis 5. September 2015
Besichtigung Montag 21.30 bis 24.00 Uhr u.n.V. unter 0711-6071383
Stuttgarter Zeitung vom 7. 8. 2015