(english)„Er brauchte zum Ergötzen seines
Geistes wie zur Freude seiner Augen einige Gemälde, die ihn in eine
unbekannte Welt einführen, ihm die Spuren neuer Ideen enthüllen und
sein Nervensystem durch hysterische Sensationen erschüttern sollten.“
(Huysmans, J[oris-] K[arl]: Gegen den Strich. Leipzig [o. J.], S.
80-100.)
Ganz im Sinne von Jean Floressas Des Esseintes, dem Protagonisten
von Huysmans 1884 erschienenen Roman, nimmt die Fotoserie „Kristall
ohne Liebe“ den Betrachter mit auf die Reise in eine mystische Parallelwelt.
Mit Hilfe selbstgebauter Kameralinsen, Prismen und Kristalle, fängt
sie dieses Universum voller Kontraste ein: Farbfotografien treffen
auf dichte Schwarzweiss-Arbeiten, Leben, Tod, Makro- und Mikrowelt,
das Erhabene und das Verborgene prallen unvermittelt aufeinander.
Die Einflüsse erstrecken sich von der verschlüsselten Symbolik Odilon
Redons über die Regenbogen-Ästhetik der Hippie-Bewegung bis zu den
psychedelischen Visionen des Krautrocks.
Die Arbeiten entstanden über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren
in Norwegen, Schweden, Großbritannien, der Schweiz und in Deutschland.
Zur Fotoserie ist ein gleichnamiger Bildband bei Tangerine Press (ISBN
978-1-910691-03-8) erschienen.
Eröffnung Freitag, 25. November 2016, 19.00 Uhr
Besichtigung der Ausstellung bis 10. Dezember
Mo. 21.30 bis 24.00 Uhr u.n.V. unter Tel.0711-650067
alexanderbinder.de