Oberwelt e.V. |
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Steckbrief vom Bunker Bad Cannstatt, seiner Band, Hörstation und Bauchladen von Hardy Sikler Sid Steiner 1:1-Modell eines Bunker-Übungsraumes 2,04m auf 2,90m, Ausführung: P. Prothmann/Peter Haury Innenansicht mit Schlagzeugmodell Foto: Sabine Prothmann Lesung von Hardy Sikler Foto: Sabine Prothmann Not Named Band / Ex Müll mit aktuellen und Stücken von Müll Lesung von Sid Steiner zu Biznis im Bunker Kulinarisches an der Bar: Bunkerstaub-Brot, -Humus und -Butter von Heike Ehrath Spratzel Strull ©1973 Jonnie Döbele |
Musik
im Bunker
Ansichten
zum Beitrag ehemaliger Luftschutzbunker zur lokalen Musik-Szene in Stuttgart
Forschungsgruppe Untertage e.V. (english)
Die Ausstellung kombiniert Bilder Stuttgarter Musiker und Bands in „ihrem“
Bunker mit einer jeweiligen kurzen Bunker-Vita und einer kurzen Band-Info.
Diesen Bildern werden z.T. weitere architektonische Eindrücke des jeweiligen
Bunkers zur Seite gestellt. Von jeder Band wird auf einem mp3-Player
ein Stück zur Verfügung gestellt, das einen akustischen Eindruck vom
Schaffen im Bunker vermittelt.
In der Zusammenführung der Disziplinen Fotokunst – Fotodokumentation / Architekturfotografie –Bandfotografie mit den Themen Lokalgeschichte – lokale Musikgeschichte - lokale Musikszene entsteht ein spezifischer Einblick in den Anteil der ehemaligen Luftschutzbauwerke an rund 45 Jahre musikalischer Aktivität in Stuttgart, der sich stilistisch nicht festlegen lässt. Rahmenprogramm: Zur Ausstellung sind Live-Musik und Lesungen in der Oberwelt geplant, die hauptsächlich aus den Reihen der beteiligten Musiker heraus entstehen werden. Hardy Sikler wird aus seinem Buch „Spot On“ lesen, das die Geschichte der 70er-Jahre Band „Spratzel Strull“ beschreibt. Die Band wurde in ihrem Proberaum im Bunker Badstraße von dem Kunststudenten Jonnie Doebele fotografiert, der Motive für seine lebensgroßen Portraits suchte. Die Ausstellung wird eines dieser Bilder zeigen. Die musikalischen Beispiele stammen aus 10 verschiedenen Bunkern im Stadtgebiet, die zum Teil noch heute als Proberäume genutzt werden und reichen von Blues-Jazz-Fusion-Rock über Pop, NDW und Punk bis hin zu Metal und Death Metal. Hintergrund: Ab 1939 wurden in Stuttgart öffentliche Luftschutzbunker gebaut. In Militärkreisen und der Bauwirtschaft waren Konzepte für unterirdische (Tiefbunker) und oberirdische (Hochbunker) Bauten schon seit Anfang der 1930er Jahre diskutiert worden. Von den 20 während des 2. Weltkriegs in Stuttgart gebauten Hochbunkern stehen noch 16, von den 13 Tiefbunkern existieren noch 10. Sie erfuhren häufig diverse Nachkriegsnutzungen und haben eine entsprechend bewegte Geschichte. Spätestens ab Anfang der 1970er Jahre begann die Stadt Stuttgart Räume in den Bunkern an Musiker zu vermieten, die dort Proberäume einrichteten. Pioniere waren Bands wie „Müll“ oder „Spratzel Strull“. Manche dieser Bands traten bundesweit oder sogar international auf. Bis heute beherbergen mehrere Bunker im Stadtgebiet Übungsräume und damit die Basen, von denen aus lokale Bands sich die Bühnen der Stadt, der Region und darüber hinaus erschließen. Für sie sind Bunker keine toten Kriegsrelikte, sondern essentieller Bestandteil einer lebendigen Musikszene der Stadt. Der größte und prominenteste Musikbunker Stuttgarts war „die Röhre“, deren Räumlichkeiten während des 2. Weltkriegs als Teil des „Großluftschutzraums Wagenburgtunnel“ geschaffen wurden. Hier traten 26 Jahre lang zahllose internationale, nationale aber auch lokale Acts auf, die in Stuttgart unvergessen sind. Eröffnung Freitag, 28. Oktober 2016, 19.00 Uhr mit kurzer Einführung zur Ausstellung durch Oberwelt e.V. und Forschungsgruppe Untertage e.V., Anmerkungen von Jonnie Doebele zu seinen lebensgroßen Fotoleinwänden: Hardy Sikler liest aus „Spot On“, der Geschichte von Spratzel Strull; Sid Steiner liest den Text biznis Bunker Ex- Müll spielen MÜLL-Stücke und Anderes in der Besetzung Eckardt Dietel (Müll, The Time, Villa Rouge, Insert Coin, Tun up, Spin): Gitarre, Gesang Klaus-Peter Grassnick (Müll, The Time, Circus O. Stark, Mocking Bird): Bass Peter Schmid (Anyones Doughter, Fishermans Walkband, Country Joe Mac Donald, Ala Heiler, etc.): Percussion Forschungsgruppe Untertage e.V. Besichtigung der Ausstellung bis 19. November Mo. 21.30 bis 24.00 Uhr Sonntag 5. 11. und 13. 11. jeweils 12 bis 16:00 Uhr u.n.V. unter Tel.0711-650067 Lift Stuttgart November 2016 dieser Artikell auf StZ online
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