(
english)Die
Stuttgarter Künstlerin Ina Schneider zeigt Schätze aus ihrem Materialfundus
/ Gedanken über Warenwerte und wahre Werte: Materialien, mit denen sie
jahrzehntelang gearbeitet hat. Besucher sollen anhand des weiten Spektrums
der gezeigten Objekte zum Nachdenken angeregt werden über Wert und Wichtigkeit
von Waren in einer Gegenwart, die von den Gegensätzen Überfluss und
Verknappung geprägt ist.
Das Konzept der einwöchigen Ausstellung sieht eine starke Einbindung
der Besucher vor. So sollen diese auch die Möglichkeiten haben, bei
Interesse Materialien mitzunehmen und nach eigener Einschätzung diesen
Wert beizumessen, sprich selbst zu entscheiden, ob sie diese eintauschen,
mit einer Spende versehen oder sich schenken lassen möchten.
Ina Schneider transferiert dazu den in ihrer Werkstatt bisher gelagerten
Materialfundus sowie Teile ihres Arbeitsumfeldes mit den damit zusammenhängenden
Dokumentationen, Foto- und Textmaterialien in die Oberwelt.
Die in der Ausstellung aufgebauten Materialien gehen auf einen Zeitraum
von über sechzig Jahren zurück. Es handelt sich um einen Materialnachlass,
der die Familiengeschichte der Künstlerin mit Themen wie Mode, Bekleidung,
Schmuck und Accessoires verknüpft. Er erzählt von mehreren Jahrzehnten
Entwicklung und Herstellung von immer mit der Zeit gehenden Produkten.
Dieser Nachlass ist entstanden, gewachsen und wurde nicht gezielt gesammelt.
Seit mehreren Jahrzehnten prägt er Raum, birgt Geschichten, Entwicklung,
Emotionen.
Fragen, denen sich auch die Ausstellungsbesucher stellen dürfen, drehen
sich um die Polarität zwischen Material als Ballast oder Inspirationsquelle,
sowie der Fragen nach Werten: Welcher Wert wird einem Objekt zugemessen
und warum? Was ist wertvoll oder wertlos? Wie verändern sich Werte,
wenn die Dinge nicht mehr gebraucht werden? Welchen Einfluss hat dabei
der materielle oder emotionale Aspekt?
Im Fall dieser aktuellen Ausstellung geht es also weniger um fertige
Objekte und Arbeiten, als um das Material, aus dem sie bestehen können.
Dahinter steckt der Gedanke des Potentials und der Transformation, oder
auch nur der Verwertung. Denkprozesse können in Gang kommen, wie man
Ideen entwickelt und umsetzt. Auch Wünsche und Projektionen spielen
dabei eine Rolle wie: Noch etwas aus dem Material machen wollen, das
Vorhandene, Ruhende zu neuem Leben erwecken wollen. Oder: Die eigene
Haltung zu entdecken zur Wertigkeit von vorhandenen Dingen. In der Oberwelt
können sich daher für Besucher dieser Ausstellung verschiedene Handlungsstränge
und Interaktionen entwickeln, in einem sehr dehnbaren Raum des Gebens
und Nehmens.
Eröffnung Freitag, 10. März 2017, 19.00 Uhr
Ausstellung/Depot geöffnet samstags von 17-19 Uhr
Montag von 21.30 - 24.00 Uhr
Donnerstag von 17 bis 21 Uhr (im Rahmen von Linie West)
sowie nach Vereinbarung: Tel. 0711/297178
oder material-in-bewegung(at)oberwelt.de
material
in motion
Ina Schneider
The Stuttgart artist Ina Schneider is showing treasures from her collection
of materials / thoughts on the value of goods and true values: materials
that she has worked with for decades. The wide range of objects on
show will encourage exhibition visitors to think about the value and
importance of goods in today’s world, a world characterised by the
extremes of abundance and shortage.
The concept of this one-week exhibition is aimed at direct visitor
involvement. Visitors are invited to take materials and at the same
time assign a value to what they take, i.e. decide whether they would
like to exchange, give a donation for it or receive it as a gift.
For this purpose, Ina Schneider will transfer her collection of materials
– previously stored in her studio – as well as parts of her working
environment and associated documentation, photographic and text material
to Oberwelt.
The materials presented in the exhibition span a time frame of over
60 years. It is a material legacy that links the artist’s family history
with topics such as fashion, clothing, jewellery and accessories.
It tells of several decades of the development and manufacturing of
products that constantly moved with the times. This legacy developed
and grew but was not collected specifically for this purpose.
For several decades it has shaped space, hidden stories, development,
emotions.
Questions, that might also arise for the exhibition visitor, revolve
around the polarity between material as a burden or source of inspiration,
as well as questions about value: what value is attributed to an object
and why? What is valuable and what is worthless? How does value change
when things are no longer needed? What influence do material or emotional
aspects have on this?
This exhibition is not so much about finished objects and works but
rather about the material that these could be made of. The underlying
idea is about potential and transformation, or simply of utilisation.
Thought processes can be set in motion, just as ideas are developed
and implemented. Desires and projections also play a role: the act
of wanting to make something new out of a specific material, wanting
to resurrect that which is existent, dormant. Or: The process of discovering
your own attitude about the value of existing things. Visitors to
this Oberwelt exhibition may encounter various storylines and interactions
in this very malleable space of give and take.
Opening: Friday 10th March 2017, 7pm
The exhibition is running until the 18th March 2017
Opening hours: Saturdays 5 to 7 pm, Monday 9pm till midnight
Thursday, 16th March 5 to 9 pm
and by appointment (phone: 0711-297178 or material-in-bewegung(at)oberwelt.de