(english version) Thomas Ulm betätigt sich immer schon als schauender Fußgänger. Mit dem durch Corona bedingten Shutdown hat er begonnen, Eindrücke seiner Wanderungen durch die Stadt täglich auf Instagram zu veröffentlichen. Die Ausstellung vereinigt eine große Anzahl dieser Fotografien im realen Betrachtungsraum und setzt sie auf Papier einem physischen Überblick aus.
Gleichzeitig beschäftigt sich Ulm seit Jahren künstlerisch mit ästhetischen Aspekten therapeutischer Maßnahmen. In „Hope the Best“ kreist er mit Fundstücken und Selbstinszenierungen um die Behandlung eines asthmatischen Pferdes, den Umgang mit einer eigenen Lungenerkrankung und die aktuelle Problematik freien Atmens im sozialen Raum.
Die Ausstellung featured auch den Künstler Dirk Reimes, der während eines Aufenthalts in Lyon (2016/17) begann, seine Umwelt auf ähnliche Weise zu erfassen und genauso wie Ulm auffällige wie unscheinbare Phänomene mit lyrisch-humorvollen Titeln zu kontern, was auf Instagram zu einer Kollegenfreundschaft geführt hat.
Eröffnung Freitag, den 22. Oktober, 19 Uhr
Besichtigung der Ausstellung bis 5. November n.V.
Im Januar war zum ursprünglichen Termin der damals verschobenen Ausstellung eine von außen einsehbare Installation mit dem Titel 'The Artist is Present' im Schaufenster zu sehen.
filmische Dokumentation der Installation
In seiner Arbeit "fehlsichtig" fühlte Dirk Reimes im Januar persönlichen Momenten des letzten Jahres nach, erzählte von Gespenstern, Halluzinationen und (außer-)körperlichen Erfahrungen. Wie uns die Außenwelt wortwörtlich abhanden gekommen war, wie uns das Leben nur noch in spukhaften Fernwirkungen über die Bildschirme flackerte, so war auch diese Arbeit in Thomas Ulms Ausstellung abwesend-anwesend. Sie war nur über Smartphone erlebbar und begann mit einer WhatsApp-Nachricht an eine Nummer des Künstlers.