(english version) Im Frühjahr 2020, als die Pandemie begann, das öffentliche Leben in zahlreichen Ländern dauerhaft lahmzulegen, erregte eine Umfrage einer singapurischen Zeitung mit 1.000 Teilnehmern im Zusammenhang mit der Pandemie die Kunstwelt. Der Umfrage zufolge waren Berufsgruppen wie ÄrztInnen, Reinigungskräfte und ZustellerInnen am wichtigsten, während Kultur- und Kunstschaffende letztere blieben. Das Ergebnis dieser Umfrage bleibt das Spiegelbild vieler industrieller Gesellschaften und Wertesysteme weltweit.
Die Künstlerin Mierle Laderman Ukeles schrieb 1969 das "Manifesto for Maintenance Art", in dem sie "Erhaltung" als einen wichtigen Wert im Gegensatz zu den Reizen des industriellen Fortschritts betrachtete. Als junge KünstlerInnen stehen wir heute dem gleichen und immer wiederkehrenden Problem gegenüber. Während beispielsweise gern wahrgenommene Kultur- und Kunstangebote in Off-Spaces zu sehen sind, steigen die dazugehörigen Preise für Immobilien leise an. KünstlerInnen aller Art sind Förderer stetiger Gentrifizierung. Die Mehrheit aller Kunstschaffenden muss im Aushalten dieser Spannungen um den Lebensunterhalt kämpfen, nur sehr wenige haben eine finanzielle Absicherung oder eine zeitweise institutionelle Förderung. Eine Folge dieser Widersprüche ist immer wieder, dass junge KünstlerInnen in der Regel andere Jobs annehmen müssen, um zu überleben und gleichzeitig Kunst zu machen.
Vor diesem Hintergrund wurde "Floating Employees" initiiert. 6 KünstlerInnen, die in Stuttgart studiert haben, zeigen Arbeiten, die auf unterschiedliche Weise auf diese Komplexitäten reagieren.
27. Mai bis 17. Juni
Eröffnung Freitag, 27. Mai, 19:00 Uhr