(english version) „Eine wundersame Reisegruppe“ würde eine*r sagen, zu fünft, mitten in diesen Zeiten, bepackt mit Rucksäcken. „Was macht ihr da?“ Wir setzen uns in einen Kreis mitten auf den Boden. In Eva Ellerkamp's Rucksack befindet sich ein Kartenspiel, das sie nun auf ein Tuch in die Mitte legt. Es ist wie ein Trichter, durch den jede*r zum Beginn der Geschichte sehen kann.
„Eigentlich hat es damit angefangen dass ich meine Tagebücher der letzten Jahre nicht wie gewohnt am Jahresende verbrennen konnte. Da war etwas darin was gehört und erlöst werden wollte, vielleicht durch's Erzählen. Aber wem konnte ich das alles erzählen, und wie? Also habe ich begonnen viele dieser Seiten nochmal abzuschreiben, zu ordnen, auch über Interviews zu verarbeiten. Es war eine Art Reise...“ sagt die Theatermacherin Eva Ellerkamp.
Auf dieser Reise kommen Tine Kiefl, Simon Reimold und Andrea Liebe dazu, Künstler*innen aus dem Bereich der Darstellenden und der Bildenden Kunst.
Arbeitsmaterialien sind z.B. ein Stück Holz, eine Rassel, selbstgebrannte Zeichenkohle, eine Videokamera. Werkzeuge zum Forschen und Experimentieren. Werkzeuge um die Themen weiter zu bearbeiten, ihnen Gestalt, Formen und Bilder zu geben.
Eva: „Wenn ich das Ziel dieses Projektes mit einem einzigen Wort beschreiben sollte, wäre es TRANSFORMATION. Etwas umzuwandeln, zu verwandeln, sich verwandeln zu lassen - möglicherweise sind wir an diesen Prozessen viel weniger aktiv beteiligt als wir es vermuten. Und doch hat mich der Wunsch, aktiv etwas aus dem Erlebten zu gestalten, durchgehend begleitet in den letzten Jahren. Gleichzeitig ist die künstlerische Arbeit in dem Sinn wie wir sie verstehen auch immer ein Forschen und Erforschen von Zusammenhängen, von Begegnungen und letztlich ein Forschen in uns selber. Kunst ist eine Möglichkeit die Dinge zu verwandeln, sie kann Räume öffnen in die man hineingehen, die man zusammen bewohnen kann. Ziel ist es, unsere persönlichen Erfahrungen zur Verfügung zu stellen als Bilder, Spiegelbilder vielleicht, als mögliche Wege abseits der 'normalen' und naturwissenschaftlichen Realitäten. Sie erheben nicht den Anspruch allgemein gültig zu sein und sind vielleicht gerade deshalb 'wahr' auf eine Art, die Freude und Zuversicht schenken kann, bei offenem Ausgang.“
Die Ausstellung zeigt einen kaleidoskopartigen Einblick, mit den verschiedensten Perspektiven auf die einzelnen Themen mit Zeichnungen, Texten, Filmen, Fotos und Musik und das entstandene Buch mit dem Titel „Pure Freude“.
projekt-pure-freude.de
Filmdoku von Eröffnung, Ausstellung und Konzert
Eröffnung Freitag, 25. März, 19 Uhr
Musik: Desiree Lune
Besichtigung der Ausstellung bis 2. April
n.V.