(english version) Begonnen hatte alles im Frühjahr 2021 mit uns Sieben und so präsentierten wir etwa faustgroß am Jahresende 2022 in der Villa Merkel. 2023 stellen sich die Weichen in eine vielversprechende Zukunft mit ein Herz ist in der Oberwelt Stuttgart: Die Meisterschüler:innen aus dem Weißenhof-Programm der Bildenden Kunst 2020 präsentieren die Publikation des Jahrgangs und geben Einblick in ihr künstlerisches Schaffen.
Skulptur, Malerei, Fotografie, Video
Mit Arbeiten von Javier Klaus Gastelum, Lisa Granada, Anette C. Halm, Jaewon Park, Patricia Paryz, Jochen Wagner und Linda Weiß
In den Arbeiten von Javier Klaus Gastelum wird Architektur als Bild und das Bild als
Instrument zur Konstruktion gesellschaftlicher Räume erfahrbar. So unterwandert der
Künstler eine traditionelle Opposition zwischen Bild und Architektur, Original und Kopie.
Ausgehend von einer stetigen alltäglichen Geste befasst sich Lisa Granadas künstlerische
Praxis mit den verschiedensten Dimensionen von Grenzen und kultureller Identität. In
diesem Zusammenhang stellt die kolumbianische Künstlerin sowohl kulturelle Schwellen
als auch die Trennung von privatem und öffentlichem Raum infrage.
Anette C. Halm bewegt sich im Bereich Performance, Video, Malerei und Fotografie. Seit
17 Jahren arbeitet sie leidenschaftlich daran, innerhalb der Bereiche Performance, Aktion
und Happening neue Impulse und künstlerische Perspektiven zu entwickeln. Ein zentrales
Anliegen ist ihr dabei, den Körper als Spielball und Ausdrucksmittel von Geschichte,
aktueller Politik und Feminismus auszuloten, zu untersuchen und zu erforschen, um
Schlussfolgerungen für darauffolgende künstlerische Projekte zu ziehen.
Jaewon Park beschäftigt sich mit abstrakten Begriffen des Alltags und deren Wirkung auf
der psychologischen Ebene. Sie visualisiert diese mit Hilfe von Computerprogrammen,
Algorithmen und 3D-Druckern. Anlässlich der Ausstellung im Oberwelt e.V. entwickelte sie
eine Serie architektonischer Modelle abwegiger Treppen.
Patricia Paryz widmet sich dem Zustand zwischen Erwartung und Enttäuschung, wodurch
sie unvereinbare Gegensätze in ihren Arbeiten spielerisch zusammen bringt. Die deutsch-
polnische Kü nstlerin arbeitet intermedial und verhandelt in ihren Werken familiäre
Beziehungsgeflechte, Herkunft und nicht zuletzt die eigene künstlerische Identität auf eine
ambivalent-humorvolle Art.
Jochen Wagner erzählt mithilfe von Alltagsgegenständen Geschichten, die stark
verfremdet an biographische Ereignisse erinnern. Gefundene Objekte, Spanngurte,
Zeitungsausschnitte, Fotografien werden zum Ausgangsmaterial für seine Foto- und
Videoinstallationen. Er kombiniert, manipuliert und rekonstruiert Bilder und Gegenstände
so lange, bis sie Erzählstränge formen, die sich verändern, je nachdem wie und aus
welcher Perspektive sie erzählt - oder betrachtet - werden. Gemeinsamer Nenner ist ein
subjektiver Blick auf die Welt, der das Fremde in der unmittelbaren Nähe des Vertrauten
sucht.
In ihren installativen Arbeiten lädt Linda Weiß ein, Alltagskultur – vom Fermentieren, über
das Kompostieren, bis hin zum Walken und Kneten – in ökologischen Kreisläufen zu
entdecken. Von Fragen der Regeneration und Resilienz inspiriert, formt sie imaginäre,
mehr-als-menschlichen Protagonist_innen zu suchenden Körpern unserer Gegenwart.
Das Weißenhof-Programm ist ein postgradualer Studiengang, der mit dem Grad der Meisterschülerin oder des Meisterschülers der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart abschließt. Das Programm richtet sich an ausgewählte, besonders begabte Künstlerinnen und Künstler, die ein konkretes Arbeitsvorhaben oder eine Schwerpunktvertiefung innerhalb des Studienprogramms umsetzen möchten. Das Programm soll den Studierenden nicht nur ermöglichen ihr Vorhaben im Kontext einer intensiven Betreuung umzusetzen, sondern bietet darüber hinaus spezielle Lehr- und Lernangebote für eine breite Vernetzung und einen intensiven künstlerischen Austausch über die Kunstakademie hinaus an.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Stiftung der Landesbank Baden-Württemberg, die Sparkassen Versicherung, die Peter Horváth Stiftung, die ZukunftsStiftung Heinz Weiler und die Kunstsammler e.V.
Eröffnung Samstag, 1. April, 18:00 Uhr
18:30 Uhr Lachyoga
Besichtigung der Ausstellung bis 15. April n.V.