(english version below) Susanne von Bülows figurative Drucke und Zeichnungen bewegen sich im Spannungsfeld von Konzentration und Bewegung, Kontemplation und Aufruhr, Ruhe und Irritation.

Hielten Susanne von Bülows Allegorien, Topoi und Figuren früher still und verharrten konzentriert im Momentum der Selbstvergessenheit, so wandeln sich mit der Stuttgarter Ausstellung in der Oberwelt ihre eingefrorenen Motive und nehmen Fahrt und Wind auf. Unklar bleibt dabei, ob die Bewegung von außen eingesetzt oder von innen ausgesetzt wird.

Werden die Figuren Kraft ihrer Haare sich in die Lüfte schwingen oder sehen wir sie in einem Augenblick, da ein Wirbelwind sie an neuem Ort abgesetzt hat – ähnlich der Dorothy in „the Wizzard of Oz“ – das bleibt offen.

Es sind die unterschiedlichen, disparaten und naturgewaltigen Kräfte, die am Werk sind und auf ihr Werk wirken – die Wetter, die Winde, der Regen und eine wuchernde, zum Dickicht verwobene Natur – kurzum – alles dieses sind Störungen der Konzentration und Stille, die allen Widrigkeiten trotzt und sich dennoch zeigt – als ein Widerspruch von flüchtig und fest, von stabil und fragil.

Susanne von Bülow hat dabei mit dem Kartondruck ihre einzigartige Ausdrucksform gefunden und erzeugt Bilder die im Büttenpapier versunken sind wie Fresken im Putz.

Der in ihren Bildern jetzt verwendete, rieselfreudige und feinstkörnige Kohlestaub wird geschüttet, gefegt, gepinselt und ist in seiner hochsensiblen Wind- und Zuganfälligkeit eine fragile und schwer kontrollierbare Ergänzung der exakten Kartonradierungen, die es zuzustauben und zu verfeinern galt.

Eröffnung am Freitag, 14. Februar, 19:00 Uhr

Besichtigung der Ausstellung bis 1. März Montags 21:30 bis 24 Uhr und nach Vereinbarung unter kontakt (at) oberwelt.de

Finissage Samstag, 1. März, 15 bis 20 Uhr mit Dauerperformance: 'KUCHEN ESSEN ALLES VERGESSEN. (eating up another empire)' mit Susanne von Bülow und Ruppe Koselleck. Freimütiger und leichtfertiger Konsum kuchenfertiger Staaten, Länder und En- wie Exklaven dieser gegenwärtigen und historischen Welt.

Wind time

Susanne von Bülow

Susanne von Bülow’s figurative prints and drawings operate within the field of tension between concentration and movement, contemplation and turmoil, peace and irritation.

Where Susanne von Bülow’s allegories, subjects and figures were previously still and pausing with concentration in a moment of self-forgetfulness, the exhibition at Stuttgart’s Oberwelt transforms their frozen motifs, and causes them to pick up (wind)speed. It remains unclear whether this movement is being applied from the outside or released from within.

Whether the figures are soaring through the air by the force of their hair, or we are seeing them in a moment when a tornado has set them down in a new place – like Dorothy in ‘The Wizard of Oz’ – remains unanswered.

There are different, disparate and natural forces at work and affecting her work – the weather, the wind, the rain and a rampant natural world grown dense as a thicket – in short, all of these are disruptions to the concentration and stillness that are present against all odds – as a conflict of fleeting and fixed, of stable and fragile.

Susanne von Bülow has found her unique form of expression with printing on cardboard and creates pictures that are sunk in handmade paper like frescoes in plaster.

The free-flowing, superfine-grained coal dust now used in her pictures is poured and brushed, and, in its extreme susceptibility to wind and drafts, is a fragile and difficult-to-control extension of the precise cardboard etchings, which had to gather dust to be refined.

Opening on Friday, 14 February 7 pm

the exhibition can be viewed until 1 March mondays 9 pm til midnight and by appointment at kontakt (at) oberwelt.de

finissage 1 march 3 - 8 pm with permanent performance: 'eating cake - forget all (eating up another empire)'