(english version below) Die Fotografien aus der Serie Menschen, Tiere, Sensationen sind im Vorübergehen entstanden. Es sind Momentaufnahmen, die über das nur scheinbar sachlich festgehaltene Thema hinaus gehen. Beim ersten Anschein wirken sie alltäglich, doch dann legen sie etwas bloß. Das in ihnen enthaltene Ungewöhnliche lässt im Beiläufigen den Blick auf das Besondere entstehen.
In 46 zufällig gefundenen Motiven werden urbane Szenen und flüchtige Augenblicke eingefangen. Der zugrundeliegenden Beobachtungsgabe begegnen glückliche Zufälle, die mit ihrer einfühlsamen Sicht auf unsere Umwelt ein Schmunzeln hervorrufen. Sie wirken nicht nur nüchtern und dokumentarisch, sondern schaffen eine erhellende Doppeldeutigkeit auch noch durch ihre Bildtitel. So wird nicht nur eine Wirklichkeit offenbart: Neue, oft humorvolle Perspektiven und Assoziationen entstehen. Der Blick auf das Skurrile im Alltag bleibt dabei immer empathisch. Dieses fragmentarische, visuelle Tagebuch eines Streunenden ist ein Streifzug, der uns in äußerst präziser Weise durch die stillen Absurditäten und poetischen Banalitäten unserer ambivalenten Gegenwart führt: lautlos, fast unbemerkt, voller Überraschungen und zuweilen mit einem großen Lachen.
Margarita Jonietz
Eröffnung am Freitag, 9. Januar, 19:00 Uhr
Rede von Fred Feuerbacher: WORT UND SINN
Besichtigung der Ausstellung bis 24. Januar Montags 21:30 bis 24 Uhr und nach Vereinbarung unter Telefon 0178-6885240, 0711-650067 oder invitation (at) oberwelt.de